Jazzposaune an der Hochschule für Musik Saar – Persönlich, international und vernetzt
Die Hochschule für Musik (HfM) Saar ist eine traditionsreiche und zugleich moderne Ausbildungsstätte im Herzen der Großregion Saarland–Rheinland-Pfalz–Luxemburg–Frankreich– Belgien. Mit rund 500 Studierenden – davon etwa 35 % aus dem Ausland – bietet sie ein individuelles, persönliches Umfeld für künstlerisches Wachstum. Ihre Haupt- und Nebengebäude liegen zentral in der Saarbrücker Innenstadt. Das aktive Konzertleben mit über 150 Veranstaltungen jährlich macht die HfM zu einem lebendigen Teil der saarländischen Kulturszene.
Der Jazzbereich an der HfM Saar befindet sich seit einigen Jahren im Aufwind. Alle Instrumente sind vertreten, das Angebot reicht von Combos bis hin zum Jazzorchester. Zwei Professoren und eine Vielzahl hochqualifizierter Lehrbeauftragter garantieren eine stilistisch breit aufgestellte Ausbildung, die alle Facetten des Jazz kompetent abbildet.
Auch die Stadt Saarbrücken bietet ein fruchtbares Umfeld für junge Jazzmusiker:innen: Zwei wöchentliche Sessions, eine von der Idee des Village Vanguard inspirierte „Monday Night Bigband“-Reihe und Festivals wie das internationale Fill In-Festival oder lokale Formate in Saarwellingen und St. Wendel bieten zahlreiche Möglichkeiten für Auftritte und Vernetzung. Die Nähe zum Saarländischen Rundfunk ermöglicht zudem wertvolle Kooperationen mit dem professionellen Musikbetrieb. Besonders erwähnenswert ist die Big Band der Polizei des Saarlandes mit Sitz in Saarbrücken, die Studierenden ein greifbares Berufsbild im orchestralen Jazz bietet. Hospitationen sind dort möglich und bieten direkte Einblicke in die professionelle Bigband-Praxis.
Seit dem Wintersemester 2023/24 unterrichte ich das Fach Jazzposaune an der HfM Saar. Für mich bedeutet die Ausbildung junger Musiker:innen immer die Balance zwischen Handwerk und künstlerischer Entwicklung. Handwerklich ist mir wichtig, dass das Instrument solide beherrscht wird – dabei sehe ich mich selbst blechbläserisch in der Tradition der Schule um Arnold Jacobs.
Meine Erfahrungen im professionellen Bereich zeigen mir, dass auch die Beschäftigung mit Nebeninstrumenten wie Bassposaune und Euphonium einen Unterschied bedeuten kann. Ebenso ist mir das Spiel in der Bigband ein besonderes Anliegen. Es fördert nicht nur die stilistische Vielseitigkeit und das Zusammenspiel, sondern ist auch für die spätere Berufspraxis vieler Posaunist:innen ein zentrales Tätigkeitsfeld.
Für das Erlernen von Jazz ist mir neben der üblichen Beschäftigung mit Skalen, Akkordverbindungen etc. die richtige „Aussprache“ wichtig. Das Erlernen eines Musikstils ist für mich immer vergleichbar mit dem Erlernen einer Sprache. So sollte das Ziel sein, die Sprache Jazz mit ihren vielen Facetten möglichst zu sprechen wie ein Muttersprachler. Für meine Hauptfachstudierenden habe ich einen klaren Lehrplan, der sich am Lehrplan meines Mentors Jiggs Whigham orientiert, den dieser für die HfMT Köln entwickelt hatte. Auch meine Ausbildung zum Achtsamkeitstrainer fließt stark in meine Lehre ein – Achtsamkeit, Selbstwahrnehmung und Fokus sind feste Bestandteile meines Unterrichts.
Gleichzeitig möchte ich die persönliche Entwicklung meiner Studierenden fördern. Jeder und jede soll den eigenen musikalischen Weg finden – ohne stilistische Scheuklappen, dafür mit Offenheit gegenüber unterschiedlichster Musik. Die intensive Beschäftigung mit Technik und den handwerklichen Aspekten schafft die Grundlage dafür, die eigene Persönlichkeit durch das Instrument auszudrücken.
Die enge Zusammenarbeit mit meinen klassischen Kolleg:innen Guilhem Kusnierek und Simon Seidel schafft Synergien zwischen Jazz und Klassik, von denen die Studierenden beider Bereiche profitieren.
Interessierte Musiker:innen lade ich herzlich zu Probestunden ein – für einen ersten persönlichen Einblick in das Studium an der HfM Saar und in unsere lebendige musikalische Gemeinschaft.
Termine individuell.